Zähneknirschen in der Nacht - Was bringt eine Knirschschiene?

Wie und warum hilft die Knirschschiene gegen nächtliches Zahnknirschen?

Die Knirsch- oder Knirscherschienen (Aufbissschienen, medizinisch: Okklussionsschienen) werden genau an Ihr Gebiss angepasst und schützt zunächst rein mechanisch Ihre Zähne.

Bei starkem Knirschen ist das ein wichtiger Schutz für die Zähne: Wenn die Zähne stark aufeinander gepresst werden, wirken bis zu 200 kg Kraft; wenn diese Kraft auf den Kauflächen reibt, kann das die Zähne tatsächlich richtig "abfeilen", äußere Schichten abplatzen lassen, Kronen und Füllungen lockern. Starke Knirscher zerbeißen statt ihrer Zähne die Zahnschiene, die dann auch in regelmäßigen Abständen erneuert werden muss.

Darüber hinaus kann sich die Zahnschiene positiv auf die Gewohnheit des Knirschens auswirken. Etwa 50 % der Patienten knirschen mit/nach Tragen der Schiene weniger, manche können sich durch die Zahnschiene auch ganz von dieser für die Zähne destruktiven Form der Stressbewältiung befreien. Warum manche Patienten vom Tragen der Knirscherschiene nachhaltiger profitieren als andere und wie sich diese Patienten von "entschlossenen Dauerknirschern" abgrenzen lassen, ist noch nicht bis ins letzte erforscht. Es wird aber angenommen, dass Betroffene diese Gewohnheit eher ablegen können, wenn sie sich parallel zum Tragen der Zahnschiene um Stressreduktion und wirksame Programme zur aktiven Stressbewältigung bemüht haben.

Wann, wie oft, wie lange müssen Aufbissschienen getragen werden?

Je mehr das Knirschen zur Gewohnheit geworden ist und je heftiger der Betroffene selbst auf seine Zähne einwirkt, desto wichtiger wird das regelmäßige Tragen der Schiene.

Wenn jedoch ein Patient früh auf das Knirschen aufmerksam wird und sich sofort um Stressreduktion und Stressbewältigung durch Sportprogramme, Yoga, autogenes Training etc. bemüht, kann das regelmäßige Tragen der Schiene möglicherweise dazu beitragen, dass sich die Gewohnheit des Knirschens gar nicht erst verfestigt.

Wie gefährlich ist das Zähneknirschen in der Nacht - wer braucht wann eine Knirscherschiene?

Nächtliches Knirschen mit den Zähnen ist in unserer stressbelasteten Gesellschaft ziemlich üblich, auch wenn das nicht allgemein bekannt ist: Viele Menschen müssen in ihrem Alltag häufig "die Zähne zusammenbeißen", und ihr Unterbewusstsein macht in der Nacht nur zu gerne weiter damit, wenn der Stress vor dem Schlafengehen nicht hinreichend abgebaut wurde.

Diese "durchaus kreative Idee" des Organismus, in der Nacht stressige Erlebnisse, emotionale Erregung und Aufregung abzubauen, ist nicht grundsätzlich schädlich. In leichten Fällen wirkt das Zahnknirschen als emotionales Entlastungsventil, ohne die Zähne zu schädigen. Wenn diese Menschen ihre Stresshormone nicht über Kiefer und Zähne abbauen würden, würde sich der Stress vielleicht sogar auf empfindlichere Körperstrukturen wie die Schleimhäute des Magens auswirken und dort schneller Störungen verursachen.

Was nicht heißt, dass leichtes Knirschen einfach hingenommen werden sollte: Menschen, die unter Stress stehen, sollten Ihren Zahnarzt bei jedem Besuch nach Anzeichen für nächtliches Knirschen fragen, weil das schon in der Anfangsphase Spuren für den Arzt sichtbare Spuren auf den Zähnen hinterlässt. Um dann aktiv gegen ihren Stress vorzugehen, weil es heute viele wirksame Programme dafür gibt - und Bruxismus (medizinischer Ausdruck für das Knirschen in der Nacht) nur eine der potenziell schädlichen Strategien des Körpers ist, nicht abgebaute Stresshormone zu verarbeiten.